„Ich habe mich ganz schön erschrocken und stand kurz vor einem Herzinfarkt“, sagt Rita Lohmar. Eigentlich wollte die Flamersheimerin nur ein wenig hinter ihrem Enkel herräumen und die liegen gebliebenen Lego-Steine aufheben. Als sie dabei im Wohnzimmer einen Blick in den Ofen warf, machte sie plötzlich große Augen. Denn: Zwei runde gelb-grüne Augen starrten sie an.

Ein kleiner Steinkauz hatte sich ordentlich verflogen und war im Ofen der Lohmars gelandet. Unverletzt, aber völlig verunsichert hatte er sich in eine Ecke der Feuerstelle verzogen und hoffte auf Rettung.

Nach der Befreiung aus dem Kaminofen ist der Vogel gleich weggeflogen

„Er hat den Sturz durch den fünf Meter hohen Kamin unbeschadet überstanden. Das allein ist wohl schon ein kleines Wunder. Aber dann musste er sich auch noch mal gut 40 Zentimeter durch den Rauchabzug nach oben kämpfen, um den Weg in den Ofen zu finden“, berichtet Lohmar. Zwar habe die Flamersheimerin der kleinen Eule gleich helfen wollen, doch der Steinkauz habe sofort angefangen, wie wild mit den Flügeln zu schlagen, als sie die Ofentür geöffnet habe. „Ich habe mir Hilfe bei der Nachbarin geholt. Sie hat allerdings ganz irritiert geguckt, als ich sagte, dass bei mir ein Steinkauz im Ofen sitzt“, so Lohmar. Gemeinsam befreiten sie das Tier aus seiner misslichen Lage und entließen es durch das Wohnzimmerfenster in die Freiheit. Lohmar: „Der kleine Kauz ist sofort weggeflogen.“

Damit der Kaminofen in diesem Sommer nicht noch einmal zur Tierfalle wird, hat ihr Mann schon eine kleine Vorsichtsmaßnahme getroffen. „Ich habe die Reinigungsklappe zum Garten hin geöffnet, damit sich der nächste Vogel nicht in den Ofen kämpfen muss, sondern einfacher den Weg zurück in die Freiheit findet“, sagt Willi Lohmar.

 

Quelle: www.rundschau-online.de