Den richtigen Kamin finden!

Heizen mit Holz ist günstig. 15 Millionen Öfen gibt es mittlerweile in Deutschland. Doch was drinnen für wohlige Wärme sorgt, führt draußen zu dicker Luft. Der Rauch aus Holzfeuern enthält viel Feinstaub, der gefährdet die Gesundheit.

Von: Herbert Hackl

Wenn es im Winter draußen bitterkalt und ungemütlich ist, will man es drinnen schön warm haben. Wohl auch deshalb stehen mittlerweile in deutschen Wohnzimmern über 15 Millionen kleine Kaminöfen. Sie verbreiten behagliche Wärme. Außerdem ist Holz immer noch billiger als Heizöl. Doch der Rauch aus Holzfeuern enthält 95% gesundheitsschädlichen Feinstaub. 2008 überstieg der Anteil an Feinstaub aus Holzöfen erstmals die Menge des Feinstaubs aller Dieselfahrzeuge in Deutschland.

Neue Grenzwerte zum Schutz

Heizen mit Holz – Risiken und Nebenwirkungen 2010 ist die erste Bundesimmissionsschutzverordnung in Kraft getreten. Seitdem gelten auch schärfere Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid für kleine und mittlere Feuerungsanlagen. Neue Öfen dürfen demnach nur noch 0,04 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter Rauch enthalten. Das sind 40 Milligramm. Die Technik macht das schon seit längerer Zeit möglich. Aber auch ältere Öfen müssen irgendwann die Grenzwerte einhalten. Dafür gibt es verschiedene Fristen.

Feuerungsanlagen, die zwischen 1975 und 1984 eingebaut wurden, müssen die Grenzwerte bis spätestens Ende 2017 erfüllen. Bis 1994 eingebaute Öfen bis Ende 2020. Und seit 1995 installierte Öfen haben Zeit bis 2024. Falls die Grenzwerte höher liegen, müssen Filter nachgerüstet oder gleich neue Öfen gekauft werden.

Warum ist Feinstaub gefährlich?

Je kleiner ein Partikel ist, desto leichter, bzw. tiefer kann er in die Lunge eindringen. Und das macht ihn gefährlich. Partikel gelten dann als Feinstaub, wenn sie kleiner einen hundertstel Millimeter oder kleiner sind (PM 10). Bei Holzverbrennung entsteht ein hoher Anteil von Rußpartikeln mit dieser Größe. Setzen sie sich tief in den Lungen fest lösen sie kleine Entzündungsreaktionen aus. Menschen mit Lungenerkrankungen beeinträchtigt das zusätzlich.
Eine hohe Belastung und viele solcher Entzündungsreaktionen können Beschwerden erst verursachen. Zudem kommen die Partikel aus der Lunge über das Blut in den ganzen Körper und können so Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Auch Effekte auf das Gehirn werden diskutiert.

Krebs durch Holzfeuer?

Forscher identifizierten im Rauch von Holzfeuer aber nicht nur den Feinstaub. Bei der Verbrennung von Holz werden auch Metalle wie Zink frei, die eine schädliche Wirkung im Körper haben. Außerdem entstehen jede Menge polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Viele von ihnen sind krebserregend. Sie setzen sich an den winzigen Rußpartikeln fest und gelangen so in die Lunge. Der Verschärfung der Grenzwerte liegen also berechtigte gesundheitliche Sorgen zugrunde. Hochrechnungen gehen davon aus, dass Feinstaub die Lebenserwartung in Deutschland um etwa acht Monate verringert.

Überwachung schwierig

 Das Problem ist: Die Einhaltung der Grenzwerte bei kleinen Kaminöfen kann momentan noch gar nicht überwacht werden. Dem Kaminkehrer fehlen geeignete Messgeräte und es ist auch noch gar nicht klar wie und wo an einem Ofen gemessen werden soll. Eine Prüfordnung fehlt! Und auch wenn der Ofenbetreiber dem Kaminkehrer eine Bescheinigung des Herstellers vorlegen, wonach die Grenzwerte unter dem Limit liegen – eine Garantie, dass sie tatsächlich im Betrieb eingehalten werden ist das nicht! Es kommt darauf an, den Ofen auch richtig zu befeuern.

Tipps zum richtigen Heizen – der Gesundheit und der Umwelt zuliebe!

  • Nur trockenes Holz verwenden! Feuerholz darf eine Restfeuchte von 25 Prozent nicht übersteigen. Ansonsten können bis zu dreimal mehr Feinstaub und erheblich mehr giftige organische Verbindungen entstehen. Der Kaminkehrer kann die Restfeuchte im Rahmen eines Beratungsgesprächs (das ist verpflichtend bei Holzöfen) bestimmen. Aber es gibt auch günstige Messgeräte im Baumarkt.
  • Schnell und von oben herab anfeuern. Erst wenn alles gut brennt, maßvoll nachlegen. Holz, das übereinandergestapelt zu langsam und mit zu wenig Sauerstoff verbrennt, setzt ebenfalls viel mehr Feinstaub und Gifte frei.
  • Papier oder behandeltes (z.B. lackiertes) Holz hat beides nichts im heimischen Ofen zu suchen. In Beidem steckt zu viel Gift.
  • Die Anlage sollte regelmäßig gereinigt werden. Verrußte Scheiben, Feuerstellen und Abgasrohre sorgen insgesamt für eine schlechtere Verbrennung und so ebenfalls zu mehr Feinstaub und Giften.

Damit Sie im Winter bedenkenlos heizen können vertrauen Sie auf Professionelle Kaminofen Hersteller und Händler!

Quelle: br.de