Fragen und Antworten zu Boxspringbetten
Es hat sie schon auf der Titanic gegeben, in First-Class-Hotels sind sie nicht wegzudenken und in Nordamerika, Großbritannien und Skandinavien haben sie eine hundertjährige Tradition: gemeint sind sind die großen Betten mit ihrem königlichen Aussehen, die Boxspringbetten! Auch in Deutschland haben sie mittlerweile ihren Siegeszug angetreten – besonders für junge Menschen sind sie aufgrund ihres Designs absolut „in“.
Aber auch ältere Menschen möchten Boxspringbetten nicht mehr missen, wenn sie erst ihren hohen Komfort und ihre Liegefreundlichkeit kennen gelernt haben. Wer allerdings noch nie in einem Boxspringbett gelegen hat und auch nicht von Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis profitieren kann, ist zunächst einmal skeptisch. Grund: eine Unzahl von Fragen warten auf ihre Antwort, wenn es darum geht, sich erstmalig ein Boxspringbett anzuschaffen. Wir haben für Sie hier die 20 häufigsten Fragen sowie die Antworten zusammen getragen.
Wie ist der Aufbau eines Boxspringbettes?
Boxspringbetten sind durch einen dreiteiligen Aufbau gekennzeichnet. Die auf den Füßen ruhende unterste Schicht findet sich in einem gefederten Unterbett, das so genannte Boxspring – eine Kombination aus Lattenrost und Matratze. Auf dem Unterbett liegt die eigentliche Matratze, auch Boxspringmatratze oder Obermatratze genannt. Zumeist kommen dabei Taschenfederkernmatratzen zum Einsatz, aber auch andere Matratzen wie normale Federkernmatratzen, Tonnentaschen-Federkernmatratzen oder auch Kaltschaummatratzen findet man je nach Ausführung vor. Die oberste Lage bildet dann die sogenannte Topper-Matratze, die zumeist bis zehn Zentimeter hoch ist.
Woher kommt die Bezeichnung „Boxspring“?
Die Begriffe „Box“ und „Spring“ leiten sich aus dem englischen ab (Boxspringbetten wurden zuerst in den USA entwickelt) und bedeuten im Deutschen so viel wie „Kasten“ und „Feder“. Diese beiden Begriffe bezeichnen die Konstruktion unterhalb der Matratze, die aus einem Holzrahmen besteht und der von mehreren übereinander angeordnete taillierte Bonellfedern oder Taschenfedern umgeben wird. Diese bilden den Federkern, der sich durch Elastizität und Langlebigkeit auszeichnet.
Was ist der Unterschied zwischen einem Bonellfederkern und einem Taschenfederkern?
Bonellfedern sind untereinander mit Drähten verbunden, wodurch sich der Liegedruck auf einer größeren Fläche verteilen kann. Hierdurch kann die Federung auf der gesamten Liegefläche mitschwingen oder nachgeben. Wer also gerne etwas weicher liegt und in die Matratze einsinken möchte, sollte sich für einen Bonellfederkern entscheiden. Taschenfederkerne besitzen die Form von kleinen Tonnen und sind einzeln in kleine Taschen eingenäht.
Diese vermögen es, den Boxspringbetten noch mehr Stabilität zu verleihen und präzise auf das Körpergewicht zu reagieren. Dabei sinkt der Körper nicht allzu tief in die Matratze ein. Nicht zuletzt deswegen werden Taschenfederkerne gerne von Menschen mit einem höheren Körpergewicht (zum Beispiel über 80 Kilogramm) oder von Menschen, die grundsätzlich auf einer stabileren Unterlage liegen wollen, benutzt.
Gibt es auch andere Bezeichnungen für Boxspringbetten?
Ob Boxspringbett, Continentalbett, Amerikanisches Bett, Skandinavisches Bett oder Hotelbett, gemeint ist ein und das gleiche Schlafsystem. Die Bezeichnung „Continentalbett“ und „Amerikanisches Bett“ tragen der Tatsache Rechnung, dass das Boxspringbett seinen Ruhm zuerst im nordamerikanischen Raum (USA und Kanada) erlangte. Innerhalb Europas gewann das Schlafmöbel zuerst in Skandinavien an Bekanntheit, was dann zu der Bezeichnung „Skandinavisches Bett“ führte. Unter der Devise, dass nur ein ausgeschlafener Gast auch ein zufriedener Gast ist, bieten besonders gehobene und Luxushotels ihren Gästen den besonderen Schlafkomfort eines Boxspringbetts – was wiederum zu der Bezeichnung „Hotelbett“ führte.
Wodurch unterscheiden sich amerikanische von skandinavischen Boxspringbetten?
Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Boxspringbetten: das amerikanische und das skandinavische Boxspringbett. Der Unterschied zwischen den beiden liegt darin, dass skandinavische Boxspringbetten immer einen Topper besitzen, bei amerikanischen Boxspringbetten hingegen auf diesen verzichtet wird. Auch verfügen amerikanische Boxspringbetten meist über eine dickere Boxspringmatratze als die skandinavischen.
Warum sind Boxspringbetten so beliebt?
Die Beliebtheit von Boxspringbetten ist nicht nur auf einen schon lang anhaltenden Modetrend zurück zu führen, sondern auch auf den hohen Schlafkomfort, der durch den dreiteiligen Aufbau erreicht wird. Durch diesen wird auch eine hohe Punktelastizität erreicht, etwas, was besonders Menschen mit hohem Körpergewicht schätzen. Äußerst bequem ist auch der Ein- und Ausstieg, allein die größere Höhe von Boxspringbetten erleichtert älteren oder von Rückenschmerzen geplagten Menschen das Hinlegen und Aufstehen.
Sehr geschätzt wird auch die besondere Luftzirkulation, die bei Boxspringbetten besser ist als bei „normalen“ Betten, weil die Luft aufgrund der besonderen Konstruktion mehr Raum hat, um zu zirkulieren. Darüber hinaus bieten Boxspringbetten Betten viel Platz zum Schlafen. Viele Modelle haben zudem ein motorisch verstellbares Kopf- und Fußteil.
Ist die Ergonomie von Boxspringbetten besser als die von „normalen“ Betten?
Je nach Qualität sind Boxspringbetten ergonomisch zu empfehlen. Die Variationsvielfalt der sich auf dem Markt befindlichen Boxspringbetten erlauben eine individuelle Abstimmung eines Boxspringbettes auf persönliche Wünsche, Bedürfnisse und Gewohnheiten. Auch übernimmt bei einem Boxspringbett der Topper die Funktion der optimalen Körperlagerung während des Liegens bzw. Schlafens.
Dieser ermöglicht eine Feinabstimmung des vom Bettsystem vermittelten Liegegefühls. In der Summe schlafen die meisten Menschen in einem Boxspringbett entspannter als in einem normalen Bett. Allerdings sollte bedacht werden, dass das für Boxspringbetten typische leicht federnde Liegegefühl nicht jedermanns Sache ist.
Liegt man in einem Boxspringbett immer sehr weich?
Ein solches ist nicht grundsätzlich gegeben, denn Boxspringsysteme können in der Weichheit sehr unterschiedlich ausfallen. So unterscheiden sie sich u. a. durch die Anzahl und die Drahtstärke der Federn in Box und Matratze. Faustregel: je höher die Federanzahl und je dicker die Drahtstärke ist, desto fester ist das Liegesystem. Darüber hinaus kann die durch die hohe punktuelle Anpassungsfähigkeit des gesamten Liegesystems wahrgenommene Weichheit zum Teil durch den Härtegrad beeinflusst werden.
Welchen Härtegrad gibt es bei Boxspringbetten?
Genauso wie bei den Matratzen von konventionellen Betten stehen auch bei den Boxspringbetten verschiedene Härtegrade zur Auswahl. Diese reichen von H1 (weich) bis H5 (hart). Allerdings lassen sich die Härtegrade der unterschiedlichen Hersteller von Boxspringbetten nicht miteinander vergleichen, da es hierfür leider keine bindende Norm gibt. So kann es also durchaus sein, dass ein Boxspringbett, das bei einem Hersteller als H2-Modell läuft, bei einem anderen Hersteller als „H3-Modell angeboten wird.
Sind Boxspringbetten schlechter belüftet als „normale Betten“?
Genau das Gegenteil ist der Fall. Durch die großen Hohlräume innerhalb und zwischen den einzelnen Federn in der Box und der aufliegenden Taschenfederkernmatratze ist die Belüftung sehr gut. Darüber hinaus schließt die Box nicht bündig mit dem Fußboden ab sondern steht auf Füßen, was wiederum eine dauerhafte Luftzufuhr von unten ermöglicht.
Benötigen Boxspringbetten eine spezielle Pflege?
Grundsätzlich unterschiedet sich die Pflege von Boxspringbetten nicht von der Pflege, die man konventionellen Betten zukommen lässt. Wie bei einem normalen Bett mit Lattenrost und Matratze, sollte auch die Boxspringmatratze zur gleichmäßigen Verteilung der Belastung in wiederkehrenden Abständen gedreht und gewendet werden. Für eine genügende Auslüftung empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen Matratze und Topper von der Box zu nehmen und getrennt auslüften zu lassen.
Die äußere Pflege eines Boxspringbettes ist von dessen Ausführung abhängig. Ausführungen mit Stoff- oder Kunstlederbezug sollten bei Bedarf abgesaugt oder mit einem feuchten Lappen gereinigt werden. Für die Reinigung von Modellen mit Holzrahmen oder -kopfteil sollte man die vom Hersteller oder Händler empfohlenen Reinigungsmittel verwenden.
Ist ein Boxspringbett auch für Allergiker geeignet?
Tierhaarallergiker sind mit der Anschaffung eines Boxspringbettes besonders gut beraten, denn in einem Boxspringbett werden in der Regel keine Bestandteile tierischen Ursprungs verarbeitet. Aber auch Menschen, die unter einer Hausstauballergie leiden, brauchen nicht von dem Kauf eines Boxspringbetts Abstand nehmen. Allerdings sollte man sich in diesem Fall nach Möglichkeit für ein Boxspringbett mit Kunstlederbezug erstehen, da dieses feucht abgewischt werden kann und sich keine Milben im Bezug einnisten können.
Eine gute Alternative ist auch ein Boxspringeinlegesystem, das in einen normalen Bettrahmen, zum Beispiel wie bei einem Massivholzbett, gelegt werden kann. Zusätzlich können Matratze und Topper mit einem milbendichten Matratzen-Encasing ausgestattet werden.
Welcher Topper ist für mich geeignet?
Zu jedem Boxspringbett gehört ein Topper, also eine Auflage von ca. 5 – 10 cm Stärke, die oben auf die Matratze gelegt wird. Während die Matratze und die Box für die ergonomisch korrekte Lagerung sorgen, stimmt man mit dem Topper das gewünschte Liegeempfinden ab. Zur Auswahl stehen dabei in der Regel Topper aus Kaltschaum, aus Visko oder aus Klimalatex. Für welchen Topper man sich entscheidet, hängt meistens von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab. Topper aus Kaltschaum stellen eine feste, angenehme Unterlage dar, die immer wieder sofort in ihre ursprüngliche Form zurückfindet.
Darüber hinaus sind die Klimaeigenschaften eines Toppers aus Kaltschaum sehr gut, da die Wärme nicht gestaut wird. Ein Topper aus Viscoschaum reagiert auf Druck und Körperwärme und ist damit besonders für Menschen mit Rückenproblemen oft die richtige Wahl. Allerdings sollte man einen solchen nicht wählen, wenn man zu starkem Schwitzen neigt oder oft sehr unruhig schläft. Auch sollten Menschen mit einem unruhigen Schlaf sich nicht für einen Topper aus Visko entscheiden, da sich ein solcher punktgenau dem Körper anpasst. Hierdurch kann es gegebenenfalls zu Verzögerungen kommen, wenn man sich während des Schlafs dreht. Topper aus Klimalatex zeichnen sich wiederum dadurch aus, dass sie die Körperwärme optimal ableiten. Insofern sind sie für Menschen zu empfehlen, die nachts stark schwitzen. Wer aber lieber auf einer festen Unterlage liegt, sollte sich nicht für einen Topper aus Klimatex entscheiden
Wie lange ist die Lebensdauer eines Boxspringbettes?
Für die Lebensdauer eines Boxspringbettes ist wie bei konventionellen Betten in erster Linie die Materialqualität entscheidend. Generell kann man aber von einer durchschnittlichen Lebensdauer von zehn bis fünfzehn Jahren ausgehen.
Können einzelne Komponenten wie Matratzen und Topper nachträglich ausgetauscht oder komplett erneuert werden?
Generell ist es immer möglich, einzelne Bestandteile eines Boxspringbettes auszutauschen oder zu erneuern. Bei den meisten Modellen / Herstellern kann man problemlos für eine bestimmte Zeit einzelne Komponenten des Bettsystems separat nachkaufen. So kann man kostengünstig sein Boxspringbett an veränderte Anforderungen und Bedürfnisse anpassen.