Feige Messerattacke an einer S-Bahnstation bei München
Wie eine Reihe von Medien berichten und auch vom Bayerischen Landeskriminalamt bestätigt wurde, hat ein 27-jähriger Mann am frühen Morgen des 10. Mai in Grafing (bei München) an der dortigen S-Bahnstation vier Passanten mit einem Messer angegriffen. Zunächst hat der Mann gegen 04.50 Uhr einen Fahrgast in der stehenden S-Bahn niedergestochen. Danach sei er ausgestiegen und hat einen weiteren Mann auf dem Bahnsteig attackiert. Auf dem Bahnhofsvorplatz hat er dann noch auf zwei Radfahrer eingestochen, bevor ihn die inzwischen alarmierte Polizei überwältigen konnte. Einer der Angegriffenen, ein 56-jähriger Mann, erlag kurz nach dem Angriff im Krankenhaus seinen Verletzungen. Ein weiteres Opfer erlitt schwerste Verletzungen und schwebt in Lebensgefahr. Die zwei übrigen Männer hatten den Umständen entsprechend mehr Glück, da sie nur leicht verletzt wurden. Wie verlautet soll der Täter bei seinem Angriff ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge benutzt haben.
Islamistischen Hintergrund?
Zunächst wurde bei der Messerattacke ein islamistischer Hintergrund vermutet. Anlass für diese Vermutung waren Zeugenaussagen. So soll der Messerstecher bei seinem Angriff die Worte „Allahu akbar“ (Allah ist groß) sowie: „Ungläubiger, du musst jetzt sterben“ gerufen haben. Nach ersten Ermittlungen konnte dieser Verdacht jedoch nicht bekräftigt werden. Wie das Landeskriminalamt zwischenzeitlich mitteilte, liegen keine Hinweise vor, dass der Mann Teil eines islamistischen Netzwerkes sei. Vielmehr soll der Täter (der in Deutschland geboren worden ist und keinen Migrationshintergrund hat), offenbar sowohl psychische Probleme als auch Drogenprobleme habe. Hierfür spricht, dass der Mann bei seiner Vernehmung laut den Ermittlungsbeamten einen „wirren Eindruck“ machte und auch – so wie die Süddeutsche Zeitung berichtet – Spuren von Rauschgift an einem Behältnis, das am Tatort sichergestellt wurde, gefunden worden sind. Auch soll der Mann vor einigen Tagen der Polizei in einem anderen Bundesland aufgefallen sein, weil er sich „ungewöhnlich“ aufgeführt habe.
Sonderkommission eingerichtet
Auch wenn alles dafür spricht, dass sich ein terroristischer Hintergrund ausschließen lässt, wurde trotzdem vom Landeskriminalamt zwischenzeitlich eine Sonderkommission mit 80 Beamten gebildet.