Das industrielle Erbe des Reviers schlägt zu Buche, wenn wir den Wasserhahn aufdrehen. Denn: Wasser ist im Ruhrgebiet laut einer neuen Studie besonders teuer.
Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Erhebung des Internet-Portals „billiger.de“. Es hat die Wasserpreise in 122 Städten verglichen.
Vergleichskategorien waren Single-, Pärchen- und Familienhaushalte. Bei Single-Haushalten auf den ersten sechs Plätzen: Essen, Dortmund, Bottrop, Oberhausen, Mülheim, Bochum (s. Tabelle). Auch in den beiden anderen Kategorien sind Essen und Dortmund in den Top drei vertreten.
Aber warum zahlen wir im Ruhrgebiet soviel mehr für unser Wasser? „Solche Listen sind in der Regel mit Vorsicht zu genießen, weil sie nicht die Rahmenbedingungen widerspiegeln. Die Wasseraufbereitung, z.B. im Ruhrgebiet, ist aufwendiger als in ländlichen Regionen”, sagt Jana-Larissa Marx (26) vom Dortmunder Energie- und Wasserlieferanten DEW21.
Das bestätigt auch Ramon Steggink (45) vom RWW, der u.a. die Städte Oberhausen, Bottrop und Mülheim versorgt: „Die Ruhr ist als Industriefluss vorbelastet.”
Zwar kommt ein Großteil des Ruhrgebiets-Trinkwassers aus dem Halterner Stausee, aber auch heute noch muss mit schwerer Technik zum Beispiel verhindert werden, dass Grubenwasser Trinkwasser beeinträchtigt.
Dirk Pomplun (55) von den Essener Stadtwerken kritisiert die Erhebung: Zwar sei die Rechnung mathematisch korrekt, jedoch gehe man nur von Einfamilienhäusern aus. „In Mehrfamilienhäusern teilt sich der Grundpreis durch die Anzahl von Hausparteien. Dies berücksichtigt die Studie nicht.”
Dennoch: Unser Wasser ist ein teures Gut.
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